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Person wirft einen Umschlag in eine Wahlurne

Wahlprüfsteine
zur Bürgerschaftswahl in Hamburg

Am 02. März 2025 findet die Bürgerschaftswahl in Hamburg statt.

Um deutlich zu machen, wie Parteien zu den Anliegen von Unterstützungsangeboten an Studierende, das Studierendenwerk Hamburg, Hamburger Hochschulen und BAföG stehen, hat die Vertreterversammlung als Organ des Studierendenwerks, welches sich aus je einem/einer Vertreter:in des Präsidiums und der Studierenden der vom Studierendenwerk betreuten Hochschulen zusammensetzt, diese Fragen zu Wahlprüfsteinen erarbeitet und an SPD, Bündnis90/Die Grünen, CDU, Die Linke und FDP geschickt.

Die Parteien SPD, Bündnis 90/Die Grünen, CDU, Die Linke und FDP haben ihre Standpunkte zu den 8 Fragen schriftlich übermittelt. Die hier aufgeführten Antworten der Parteien wurden unverändert auf der Website wiedergegeben – es wurden keine redaktionellen oder orthografischen Bearbeitungen o. ä. vorgenommen. 

Die Stellungnahmen geben allen Hamburgerinnen und Hamburgern die Chance, ihre eigene Position zu diesen Themen mit denen der angefragten Parteien abzugleichen. Sie sind keine Wahlempfehlung, sondern ein Informationsangebot

Wie steht Ihre Partei zu den oben genannten Forderungen und was werden Sie tun, damit das Studierendenwerk Hamburg eine zentrale Stütze für die soziale Infrastruktur an den Hamburger Hochschulen bleibt?

SPD

Die SPD Hamburg setzt sich für mehr bezahlbaren Wohnraum für Studierende ein. Neben der generellen Stärkung des Wohnungsbaus steht gezielt der Bau von Wohnungen für Auszubildende und Studierende im Fokus. Wir werden den Masterplan Studierendenwohnen fortschreiben und bis 2030 mit dem Studierendenwerk und anderen Akteuren mindestens 3.000 Plätze planen, bewilligen und neu bauen. Zugleich halten wir an dem Ziel fest, langfristig Wohnheimplätze für 15 Prozent der Studierenden zu schaffen. Zur Weiterentwicklung der Angebotsstrukturen für das studentische Leben, wie die Förderung psychosozialer und sozialer Beratungsangebote, werden wir auch weiterhin im engen Austausch mit den Akteuren rund um unsere Hochschulen permanent Bedarfe erheben, sie bewerten und gemeinsam geeignete Maßnahmen auf den Weg bringen.

Die Mensapreise und den studentischen Beitrag zum Studierendenwerk wollen wir auf dem derzeit beschlossenen Niveau stabilisieren und eine Steigerung zwischen 2026 und 2030 vermeiden. Zudem sollen die Mieten in den Studierendenwohnheimen bei dem im BAföG-Satz für das Wohnen vorgesehenen Betrag stabilisiert werden.

Bündnis90/Die Grünen

Das Studierendenwerk Hamburg ist wichtiger Dreh- und Angelpunkt für unsere Hochschulen und Studierenden. Wir werden das Studierendenwerk in die Lage versetzen, die wirtschaftlichen Herausforderungen der kommenden Jahre zu meistern und gut für die Zukunft aufzustellen. Die Entscheidung für ein Studium darf nicht vom Geld der Eltern abhängen. Studieren muss sozialverträglich bleiben – auch wenn die Preise steigen. Wir unterstützen Forderungen, die soziale Gerechtigkeit und Bildungschancen zu fördern, dazu zählt insbesondere der Zugang zu bezahlbarem Wohnraum und die Verbesserung der sozialen Infrastruktur für Studierende. Ein zentraler Baustein zum sozialverträglichen Studium ist ein gerechtes BAföG. Wir werden uns daher auf Bundesebene weiter für eine Strukturreform einsetzen. Um das Studierendenwerk langfristig zu stärken, werden wir die öffentliche Finanzierung prüfen. Wir werden uns auch für den Ausbau von Beratungs- und Unterstützungsangeboten einsetzen.

CDU

Wir halten die Forderungen grundsätzlich für berechtigt und werden uns für eine Erhöhung der Förderung einsetzen, um sicherzustellen, dass Hamburg ein Studienort für alle sein kann.

Die Linke

Die Linke unterstützt die Forderung nach einer guten sozialen Infrastruktur für Studierende, bezahlbaren Wohnheimmieten und Mensapreise sowie den Ausbau sozialer und psychologischer Beratungsangebote. Um weitere finanzielle Belastungen der Studierenden zu vermeiden, ist eine Erhöhung der finanziellen Hilfen des Landes an das Studierendenwerk unerlässlich. Studierende sind durch hohe Mieten und Preissteigerung in allen Lebensbereichen ohnehin stark belastet und sollten nicht die fehlende Unterstützung des Landes kompensieren müssen. Die Linke fordert die Grundzuweisungen an das Studierendenwerk Hamburg an den Bundesdurchschnitt der Förderung aus Landesmitteln anzugleichen und auf 10 Prozent anzuheben, sowie den anteiligen Beitrag für das Studierendenwerk in Höhe von derzeit 85 Euro pro Semester abzuschaffen und den Einnahmenverlust des Studierendenwerks vollständig zu ersetzen. Außerdem wollen wir die Mensapreise auf das Niveau von 2017 reduzieren und hier ebenfalls für einen finanziellen Ausgleich der Kosten sorgen.

FDP

Da das STW selbst die angesprochenen Preise festlegt, wäre es hochgradig unseriös, eine Garantie für eine Beibehaltung der Höhe durch eine Partei zu geben. Das STW Hamburg ist im Vergleich zu vergleichbaren Einrichtungen in Deutschland erheblich unterfinanziert. Hier bedarf es eines realistischen Korridors für den Aufwuchs der Mittelzuweisung. Das Angebot an Wohnraum in Wohnheimen in Hamburg ist zu klein. Wir werden uns dafür einsetzen, es zu vergrößern und so Entlastung auf dem Wohnungsmarkt schaffen, der besonders für einkommensniedrige Gruppen herausfordernd ist.

Das Studierendenwerk Hamburg finanziert sich: 1. aus eigenen Umsätzen aus Mieten und Hochschulgastronomie, die zuletzt angehoben wurden, 2. aus Semesterbeiträgen, die zuletzt deutlich angehoben wurden, sowie 3. über die jährliche Mittelzuweisung der Freien und Hansestadt Hamburg. Das Studierendenwerk Hamburg hat ein strukturelles Defizit von rund 5 Mio. Euro, welches bisher nicht behoben wurde. Wie wollen Sie die Finanzierung dauerhaft sichern, ohne die Studierenden zusätzlich finanziell zu belasten?

SPD

Es ist geglückt im neuen Haushalt 2025/26 den Zuschuss des Studierendenwerks signifikant anzuheben – um 1.2 Millionen, das bedeutet ein Plus von 76 Prozent im Vergleich zu 2024. Zum Gelingen haben die Beteiligten auch viele Zugeständnisse gemacht, wie die Erhöhung des Semesterbeitrags oder der Anpassung der Mensapreise. Für die Aufstellung des nächsten Haushalts werden die Bedarfe und die Maßnahmen, die nun ergriffen wurden, sowie die weiteren Entwicklungen im Bereich der Baukosten, Energie- und Lebensmittelpreise genau prüfen und ggf. im Rahmen der haushälterischen Möglichkeiten verhandeln und anpassen.

Bündnis90/Die Grünen

Aufgrund der durch die Energiekrise entstandenen Preissteigerungen bei u.a. Lebensmitteln und Energiekosten haben wir Grüne zusätzliche Mittel u.a. in 2023 und 2024 bereitgestellt und in der vergangenen Legislaturperiode den Zuschuss an das Studierendenwerk signifikant erhöht, damit es auch weiterhin günstiges Mensaessen und bezahlbare Wohnheimplätze gibt. Wir wollen das Studierendenwerk als Dienstleister für die Studierenden und die Hochschulen auch in Zukunft weiter stärken und durch eine stabile Finanzierung adressieren. Hierfür werden wir auch weiterhin zielgerichtete Zuschüsse prüfen. Gleichzeitig sollen die Semesterbeiträge auf Grundlage des zuletzt auch mit der Vertreterversammlung des Studierendenwerks abgestimmten Maßnahmenpakets auf stabilem Niveau bleiben.

CDU

Durch die Erhöhung der Fördermittel.

Die Linke

Hamburg investiert im bundesweiten Vergleich am zweit-wenigsten in die soziale Infrastruktur für Studierende. 2022 machten die Landeszuschüsse an das Studierendenwerk in Hamburg nur 4,8 Prozent der Gesamterträge aus (in Berlin sind es 17,4 Prozent). Die geringen grundständigen Zuwendungen des Senats führen zu diesem jährlichen Defizit von fünf Millionen. Wir wollen den Landeszuschuss an das Studierendenwerk an den Bundesdurchschnitt angleichen und auf zehn Prozent anheben. Nur so kann die Finanzierung dauerhaft gesichert werden, ohne die Studierenden zusätzlich zu belasten.

FDP

Wie in der Antwort auf Frage 1 bereits geschrieben, wollen wir einen realistischen Korridor zur Erhöhung der Mittelzuweisung schaffen, der schrittweise und zielgerichtet dafür sorgt, dass Hamburg die rote Laterne in diesem Bereich abgibt. Die Erhöhung der Mittelzuweisung muss substanziell über der Inflation liegen und außerdem die Defizite der vergangenen Jahre ausgleichen.

Wie beabsichtigt Ihre Partei dafür zu sorgen, dass der Masterplan 2030 ohne Verzögerungen umgesetzt wird und mehr bezahlbarer Wohnraum für Studierende entsteht (Neubau) und bezahlbarer Wohnraum erhalten bleibt (Sanierung), in dem auch Begegnungsräume ausreichend vorhanden sind?

SPD

Der Erhalt und der Bau von bezahlbarem Wohnraum hat in der Wohnungspolitik oberste Priorität. Der sprunghafte Anstiegt der Bau- und Finanzierungskosten hat in den letzten Jahren zu einer Krise im Wohnungsbau geführt, die auch Hamburg gespürt hat. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken wird die SPD Baugenehmigungsverfahren beschleunigen, neue Wohnungsbauflächen entwickeln und die Förderung von günstigem Wohnraum noch einmal verstärken. Darüber hinaus setzt sich die SPD für den sogenannten Hamburg-Standard ein, um Verfahren, Planungen und Baukosten zu vereinfachen, damit mehr bezahlbare Wohnungen gebaut werden. Bestandsgebäude sollen in den kommenden Jahren energetisch saniert werden.

Wir werden den Masterplan Studierendenwohnen fortschreiben und bis 2030 mit dem Studierendenwerk und anderen Akteuren mindestens 3.000 Plätze planen, bewilligen und neu bauen. Zugleich halten wir an dem Ziel fest, langfristig Wohnheimplätze für 15 Prozent der Studierenden in Hamburg zu schaffen.

Bündnis90/Die Grünen

Wir verpflichten uns zur Umsetzung des Masterplans 2030 und setzen auf den Ausbau von mehr Wohnheime für Studierende und Auszubildende. Deshalb werden wir den Ausbau der Wohnheimkapazitäten in Hamburg konsequent vorantreiben und bis 2030 2.000 neue Wohnheimplätze schaffen. Dafür wollen den Zugang zu Förderprogrammen für sozialen Wohnungsbau erleichtern. Begegnungsräume sind essenziell für studentisches Leben und u.a. auch den interkulturellen Austausch und werden weiterhin in Neubau- und Sanierungsplänen vorgesehen. Gleichzeitig wird darauf geachtet, dass Sanierungen nachhaltig und kosteneffizient erfolgen.

CDU

Die Bautätigkeit ist aufgrund von Preissteigerungen und Zinserhöhungen fast zum Erliegen gekommen. Bund und Länder haben verschiedene Förderprogramme, aber auch gesetzliche und andere regulatorische Änderungen vorgenommen, um Wohnungsbau wieder zu erleichtern und Kosten zu senken. Wir werden diese Programme und Möglichkeiten nutzen, um mehr Studierenden-Wohnheime zu bauen. In Hamburg sind Pilotprojekte zum „kostenreduzierten Bauen“ angekündigt. Wir werden uns dafür einsetzen, dass mindestens ein Studierendenwohnheim Teil dieser Pilotprojekte wird. Zusätzlich zu den in Planung befindlichen)

Die Linke

Anfragen von uns zeigen, dass zu Letzt über 2.800 Studierende und Auszubildende auf den Wartelisten des Studierendenwerks für einen Wohnheimplatz stehen. Dies dokumentiert einmal mehr den hohen Bedarf an bezahlbarem Wohnraum für Studierende in Hamburg. Gleichzeitig kommt der Masterplan 2030 des Senats nur schleppend voran. Nur 18 Plätze sind in 2024 geschaffen worden. Von den 2.000 Plätzen bis 2030 scheinen wir also noch Lichtjahre entfernt zu sein. Damit die Wahl des Studienorts nicht vom Einkommen und den finanziellen Möglichkeiten der Eltern abhängig ist, muss stärker in den Ausbau der Wohnheimplätze investiert werden. Die dafür erforderlichen Investitionsmittel müssen zusätzlich bereitgestellt werden, ohne auf die Grundzuweisungen an die Studierendenwerke angerechnet zu werden.

FDP

Neubau und Sanierung von Wohnungsbau wollen wir durch eine Verringerung der bürokratischen Hürden und Auflagen beschleunigen. Es muss das Ziel der kommenden Jahre sein, in der Bereitstellung von Studierendenwohnheimen mindestens den Bundesdurchschnitt zu erreichen und ihn bestenfalls zu übertreffen.

Welche Konzepte hat Ihre Partei zur verlässlichen und nachhaltigen Finanzierung des gestiegenen Bedarfs an sozialen Beratungs- und Unterstützungsangeboten wie Sozialberatung, psychosoziale Beratung, Beratung internationaler Studierender, Kinderbetreuungsangebote?

SPD

Die SPD Hamburg setzt sich für eine verlässliche und nachhaltige Finanzierung des gestiegenen Bedarfs an sozialen Beratungs- und Unterstützungsangeboten für Studierende ein. Dazu gehören die Stabilisierung der Beiträge zum Studierendenwerk, der Ausbau von Wohnheimplätzen durch den Masterplan Studierendenwohnen, die Förderung psychosozialer und sozialer Beratungsangebote sowie die gezielte Unterstützung internationaler Studierender durch Einrichtungen wie das BeSI. Auch die Kinderbetreuung wird durch beitragsfreie Angebote und den Ausbau flexibler Betreuungszeiten gestärkt. Mit einer klaren Priorisierung von Planungssicherheit und sozialer Teilhabe schafft die SPD Hamburg die Grundlage, um Studierende in allen Lebenslagen zu unterstützen.

Bündnis90/Die Grünen

Die Hamburger Hochschulen und das Studierendenwerk verfügen über ein breites und kostenloses Beratungsangebot zu u.a. Finanzierungsfragen, Hilfe bei der Wohnungssuche, Unterstützung beim Studium mit Kind und Familie oder internationalen Angelegenheiten. Die Psychologischen Beratung unterstützt die Studierenden zudem dabei, studienbezogene Schwierigkeiten oder psychische Probleme zu bewältigen. Wir setzen uns für eine noch bessere Vernetzung zwischen Hochschulen und dem Studierendenwerk ein, um Synergien bei der Bereitstellung von Beratungs- und Unterstützungsleistungen zu schaffen. Darüber hinaus
setzen wir uns dafür ein, dass am UKE zusätzlich eine psychotherapeutische Ambulanz für Studierende entsteht. Diese soll den Studierenden aller Hamburger Hochschulen mit speziell auf sie zugeschnittenen Angeboten offenstehen.

CDU

Wir sehen die Notwenigkeit dieser Programme und würden die existierenden Programme der Hochschulen und Universitäten(z.B. an der HAW) unterstützen und sie längerfristig unter Beteiligung der Hochschulen ggf. anpassen und weiterentwickeln.

Die Linke

Die Linke setzt sich für eine verlässliche und bedarfsgerechte Finanzierung sozialer Beratungs- und Unterstützungsangebote ein. Wir fordern eine Erhöhung der Grundzuweisungen an die Hochschulen und das Studierendenwerk. Dabei legen wir Wert auf eine dauerhafte und planbare Finanzierung, um den gestiegenen Bedarf langfristig zu decken und Qualität sowie Zugänglichkeit der Angebote sicherzustellen.

FDP

Hier gilt der Grundsatz: so viel Gestaltungsspielraum für die Empfänger von Mittelzuweisungen wie möglich und so wenig Detailsteuerung durch Behörde und Politik wie möglich. Der Mittelaufwuchs soll daher höchstens grob und in der Zielrichtung an bestimmte Ausgabezwecke gebunden werden. Das gilt für alle Organisationen, die entsprechende Beratungsangebote für Studierende anbieten.

Welche Maßnahmen wird Ihre Partei ergreifen, damit die soziale studentische Infrastruktur im Zuge der Internationalisierung der Hochschulen auch der steigenden Anzahl von Studierenden aus dem Ausland und entsprechend steigendem Bedarf an Wohnraum und Beratung gerecht wird?

SPD

Wie bereits dargelegt, wird die SPD den Masterplan Studierendenwohnen fortschreiben und bis 2030 mit dem Studierendenwerk und anderen Akteuren mindestens 3.000 Plätze planen, bewilligen und neu bauen. Zugleich halten wir an dem Ziel fest, langfristig Wohnheimplätze für 15 Prozent der Studierenden in Hamburg zu schaffen. Die Schaffung neuer Wohnheimplätze steigert auch die Attraktivität des Studienstandortes Hamburg für internationale Studierende und ermöglicht Ihnen die Konzentration auf das Studium und des Kennenlernens der Stadt Hamburg. Internationale Studierende sollen sich – nach dem Wunsch der SPD – auch langfristig wohl in Hamburg fühlen und nach dem Abschluss gerne in der Stadt bleiben.

Bündnis90/Die Grünen

Fast ein Viertel der Studienanfängerinnen und -anfänger in Hamburg hat eine ausländische Staatsangehörigkeit. Die jungen Menschen aus aller Welt bereichern den Hochschulstandort. In den Häusern des Studierendenwerks Hamburg stehen schon jetzt bis zu 50% der Wohnplätze für internationale Studierende zur Verfügung. Wir wollen die Internationalisierung der Hochschulen weiter aktiv unterstützen, indem wir mehr Wohnraum für internationale Studierende schaffen und interkulturelle Beratungs- und Begegnungsräume ausbauen. In explizit auf internationale Studierende ausgerichtete Beratungsangeboten werden Voraussetzungen und Möglichkeiten der Studienfinanzierung erklärt und z.B. zu Jobs für internationale Studierende beraten sowie Praxistipps zur Planung des Studiums in Deutschland geboten.

CDU

Der Ausbau des Angebot an studentischem Wohnraum ist für die Internationalisierung unerlässlich. Für ausländische Studierende ist es noch schwieriger, eine (bezahlbare) Wohnung zu finden. Das Angebot an Deutschkursen muss deutlich ausgeweitet werden.

Die Linke

Die Linke setzt sich dafür ein, die soziale studentische Infrastruktur gezielt an die Anforderungen der zunehmenden Internationalisierung der Hochschulen anzupassen. Dazu gehört insbesondere der Ausbau von bezahlbarem Wohnraum für Studierende, sowie der Ausbau der Kapazitäten der Beratungseinrichtungen für internationale Studierende. Auch hier sieht Die Linke die Notwendigkeit, den Landeszuschuss deutlich zu erhöhen.

FDP

Es gilt der selbe Grundsatz, wie bei der vorigen Frage. Die Mikro-Aussteuerung solcher Angebote sollte nicht in der Hand der Politik liegen.

Wie beabsichtigt Ihre Partei etwaige Mehrkosten oder Einnahmeausfälle auszugleichen, die durch zusätzliche Nachhaltigkeitsmaßnahmen des Studierendenwerks entstehen?

SPD

Wir unterstützen die Umsetzung zusätzlicher Nachhaltigkeitsmaßnahmen des Studierendenwerks und erkennen deren Bedeutung für eine zukunftsfähige Entwicklung an. Um etwaige Mehrkosten oder Einnahmeausfälle auszugleichen, setzen wir auf eine solide und nachhaltige Finanzpolitik, die gezielte Investitionen in ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit ermöglicht. Fördermittel für nachhaltige Bau- und Sanierungsprojekte, wie sie im Rahmen des Masterplans Studierendenwohnen bereits vorgesehen sind, sollen ausgeweitet werden. Gleichzeitig wird auf Effizienzsteigerungen und Digitalisierung gesetzt, um langfristig Kosten zu senken. Dabei wird von uns angestrebt, die finanzielle Belastung der Studierenden stabil zu halten, etwa durch die Begrenzung von Mieten und Beiträgen, und prüft gemeinsam mit dem Studierendenwerk Lösungen, um Nachhaltigkeitsziele sozialverträglich und wirtschaftlich tragfähig zu erreichen.

Bündnis90/Die Grünen

Wir unterstützen das Studierendenwerk bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie und Ausbau der Maßnahmen für einen Klima- und Ressourcenschutz in allen Leistungsbereichen. Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit hat das Studierendenwerk in den letzten Jahren u.a. sein gastronomisches Angebot erweitert und neu ausgerichtet. Das Studierendenwerk legt bei der Verpflegung besonderen Wert auf Qualität, Nachhaltigkeit und Regionalität. Hierbei ist im Rahmen des gesetzlichen Auftrags die Abgabe zu günstigen Preisen zu beachten. So können alle Mensen und Cafés bereits als zertifizierte Betriebe Bio-Produkte einsetzen. Zudem wurde das StW durch TransFair bzgl. Fairtrade ausgezeichnet. Der seit 2011 angebotene Klimateller sensibilisiert die Kunden für den Einfluss der Ernährung auf den Klimawandel und trägt zur
Einsparung von Treibhausgasen bei. Auch die Reduzierung des Verpackungsmülls und die Einsparung von Lebensmittelabfällen geht das Studierendwerk entschieden an.

CDU

Wir haben schon jetzt eine Regelungsflut. Wir werden uns dafür einsetzen, erst einmal keine weiteren Regeln aufzuerlegen.

Die Linke

Die Linke setzt sich dafür ein, dass die Mehrkosten und Einnahmeausfälle, die durch zusätzliche Nachhaltigkeitsmaßnahmen der Studierendenwerke entstehen, nicht auf die Studierenden abgewälzt werden. Wir fordern eine Erhöhung der öffentlichen Mittel, um diese Maßnahmen zu finanzieren. Dabei soll es zweckgebundene Förderprogramme geben, die gezielt nachhaltige Projekte wie energetische Sanierungen, die Förderung regionaler und ökologischer Lebensmittel in Mensen sowie die Reduktion von Abfällen unterstützen.

FDP

Der pauschale Ausgleich von Mehrkosten in irgendeinem speziellen Bereich mit ganz konkreter Bindung bestimmter Mittel sollte nicht Gegenstand von Vereinbarungen zwischen der Stadt und dem Studierendenwerk sein. Im Rahmen des eingangs von uns geforderten Korridors für den Mittelaufwuchs des Studierendenwerks kann über bestimmte Ziel- und Leistungsvereinbarungen gesprochen werden, die gegebenenfalls auch Maßnahmen der Nachhaltigkeit beinhalten.

Welchen konkreten Reform- oder Veränderungsbedarf sehen Sie weiterhin beim BAföG?

SPD

Die in 2024 erfolgte Reform war ein wichtiger Schritt, jedoch im Umfang zu gering. Insbesondere die Wohnpauschale ist sehr niedrig angesetzt, denn die tatsächlichen Wohnkosten – nicht nur in einer Großstadt wie Hamburg – liegen oftmals deutlich höher und machen fast 50 Prozent des verfügbaren Einkommens aus. Hier gibt es ganz besonders dringenden Anpassungsbedarf. Auch Freibeträge müssen noch einmal kritisch überprüft werden. Wichtig ist, dass die Studierenden noch höhere Beträge später zurückzahlen müssen, der maximale Rückzahlungsbetrag sollte daher unverändert bleiben. Darüber hinaus sollen die Verfahren vom Antrag, über Bearbeitung und Bewilligung endlich digitalisiert werden, um sowohl die Studierenden als auch die Sachbearbeiter:innen zu entlasten.

Bündnis90/Die Grünen

Die bisherige BAföG-Novelle ist ein wichtiger Schritt. Die bisherige Reform geht aber nicht weit genug, um Chancengleichheit im Studium zu schaffen. Wir werden uns daher auf Bundesebene weiter für eine Strukturreform einsetzen, die zum Beispiel den Kreis der Anspruchsberechtigten unter anderem durch Anhebung der Altersgrenzen deutlich erhöht und um Notfallmechanismen ergänzt. Da die Wohnkostenpauschale bei weitem nicht für ein WGZimmer in Hamburg ausreicht, fordern wir eine ortsangepasste Wohnkostenpauschale, um die Studierenden weiter zu entlasten. Unser Ziel ist ein elternunabhängiges BAföG, das
Bildungschancen unabhängig von der sozialen Herkunft sichert.

CDU

Vereinfachungen und Digitalisierung der Beantragung; ggf. strukturelle Anpassungen.

Die Linke

Die Linke will ein bedarfsgerechtes, elternunabhängiges BAföG als Vollzuschuss. Um die Zahl der Empfänger*innen zu erhöhen, müssen Altersgrenzen abgeschafft, Förderlücken geschlossen und die Wohnpauschale erhöht werden. Die Förderhöchstdauer muss individualisiert und Leistungsüberprüfungen abgeschafft werden. Hürden für ausländische Studierende beim BAföG möchten wir abbauen und Personen mit Duldung oder Aufenthaltserlaubnis Anspruch auf BAföG-Leistungen ermöglichen.

FDP

Das BAföG sollte unabhängig vom Elternhaus als echter Anspruch der Studierenden gezahlt werden. Dies würde nicht nur ein wesentlicher Schritt hin zu mehr Bildungsgerechtigkeit sein, sondern auch der Überbürokratisierung des BAföG massiv entgegenwirken.

Was sind Ihre Ziele in der Hamburger Hochschulpolitik in der kommenden Legislatur?

SPD

Wir setzen in der kommenden Legislatur auf eine ausgewogene Hochschulpolitik, die Exzellenz in Forschung und Lehre fördert, ohne die grundständige Lehre und das Studium zu vernachlässigen. Wir werden die Finanzierung der Hochschulen erhöhen und die Umsetzung von Entwicklungsvereinbarungen verlässlich gestalten, um Planungssicherheit zu gewährleisten. Ein Schwerpunkt liegt auf der Verbesserung der Arbeitsbedingungen, insbesondere für studentische Beschäftigte. Zudem wollen wir die Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft weiter stärken, um Innovationen zu fördern. Der Neubau und die Sanierung der Staats- und Universitätsbibliothek sind zentrale Projekte, ebenso wie die Schaffung neuer Wohnheime für Studierende und Auszubildende, um bezahlbaren Wohnraum zu sichern.

Bündnis90/Die Grünen

Hamburg ist in den vergangenen 10 Jahren zu einem Leuchtturm der Wissenschaft in Deutschland geworden. Wir werden das hohe Investitionsniveau in unsere Wissenschaft und Forschung halten und weiter ausbauen – von den Hochschulen bis zur außeruniversitären Forschung, bei Forschung und Studium, aber auch bei Hochschulbau und Infrastruktur. Um Studierenden optimale Bedingungen zu bieten, investieren wir in die soziale Infrastruktur und stärken das Studierendenwerk. Wir setzen auf den Ausbau bezahlbaren Wohnraums, eine Stärkung der sozialen Beratung und die Förderung internationaler Studierender. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Digitalisierung und Modernisierung der Hochschulen, um Lehre und Forschung zukunftsfähig zu gestalten. Denn wir sind überzeugt: Der Schlüssel zu neuem, nachhaltigem Wohlstand und zu einer demokratischen, selbstbestimmten Zukunft liegt auch und gerade in der Wissenschaft und bei unseren Studierenden.

CDU

Stärkung des Universitäts- und Hochschulstandorts durch bessere und verlässliche Grundfinanzierung; Abarbeitung des Rückstaus bei der Sanierung des Gebäudebestands; Gründung einer kapitalstarken Stiftung für Wissenschaft, Forschung und Innovation, um Forschung und Wissenschaftstransfer unabhängig von den Volatilitäten des Haushalts zu machen und die Internationalisierung des Wissenschaftsstandorts Hamburg voranzutreiben.

Die Linke

Die Linke verfolgt auch in der nächsten Legislaturperiode eine Hochschulpolitik, die sich konsequent für Chancengleichheit, soziale Gerechtigkeit und eine bessere Ausstattung der Hochschulen einsetzt. Ein zentrales Anliegen ist die Förderung von studieninteressierten jungen Menschen aus Familien ohne akademische Vorerfahrung, um Bildungsungerechtigkeiten abzubauen. Darüber hinaus setzt sich Die Linke für die Einführung eines elternunabhängigen, rückzahlungsfreien BAföG in ausreichender Höhe ein, um allen Studierenden ein sorgenfreies Studium zu ermöglichen. Um die Lebensbedingungen der Studierenden zu verbessern, fordert Die Linke eine bessere Finanzierung der Studierendenwerke, insbesondere zur Schaffung günstiger Wohnheimplätze und erschwinglicher Mensaessen, sowie einen starken Ausbau der Wohnheimkapazitäten.

Durch die Einführung eines Tarifvertrags für studentische Beschäftigte (TVStud) wollen wir faire Arbeitsbedingungen für diese wichtige Gruppe schaffen.

Die Linke fordert, die kompetitive Exzellenzinitiative zugunsten einer besseren Grundfinanzierung für alle Hochschulen abzuschaffen. Mehr unbefristete Stellen in der Wissenschaft sowie eine bessere Bezahlung für Beschäftigte in Mensen, Verwaltung und Reinigung sollen zu einem gerechteren Hochschulsystem beitragen.

FDP

Diese Frage könnte hier mit einer langen Kopie aus unserem Wahlprogramm beantwortet werden. Stattdessen trage ich Kernforderungen „schlagsatzartig“ zusammen:

  • Öffentliche Daten für Wissenschaft und Forschung verfügbar machen
  • Hochschulfinanzierung stetig verbessern
  • Innovation und Digitalisierung vorantreiben
  • Freiheit statt Verbote in Forschung und Entwicklung
  • Exzellenz in Forschung UND Lehre
  • Erhebung des Bauzustandes aller öffentlichen Hochschulgebäude und Ausarbeitung eines Sanierungspfades
  • Die Attraktivität des Studienstandorts stärken
  • Juristische Ausbildung modernisieren
  • Hochschulen öffnen und als Orte lebenslangen Lernens stärken

Die veröffentlichten Informationen von 5 Parteien erheben bzgl. der insgesamt zugelassenen 16 Landeslisten keinen Anspruch auf Vollständigkeit und entbinden die/den Leser:in nicht von der Durchführung eigener Recherche. Zur Bürgerschaftswahl sind insgesamt Landeslisten von 15 Parteien und einer Wählervereinigung zugelassen.